Gottfried Keller war ein schweizerischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus. Er schrieb eine Vielzahl von Werken, darunter den Roman "Der Grüne Heinrich", aber auch Lyrik und Novellen.
Eine seiner bekanntesten Novellen ist "Die Leute von Seldwyla", in der auch die Novelle "Melancholie" enthalten ist. "Melancholie" erzählt die Geschichte von Maria, einer jungen und schönen Frau, die unter Melancholie leidet. Maria sehnt sich nach Sinn und Erfüllung in ihrem Leben, doch sie findet sie weder in der Liebe noch in der Kunst. Ihr Leiden wird durch ihre unglückliche Ehe und die Konventionen der Gesellschaft verstärkt. Am Ende der Novelle verschwindet Maria spurlos, was als ein Ausdruck ihrer inneren Leere und Verlorenheit interpretiert werden kann.
"Melancholie" ist ein Beispiel für die typische Themen und Motive des poetischen Realismus, wie die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen des Lebens, das Ringen mit gesellschaftlichen Normen und die Suche nach individueller Freiheit und Selbstverwirklichung. Keller gelingt es, die inneren Konflikte und Emotionen der Protagonistin einfühlsam und psychologisch tiefgründig darzustellen.
Die Novelle "Melancholie" wurde erstmals 1874 veröffentlicht und gehört zu den bekanntesten Werken von Gottfried Keller. Sie ist ein Beispiel für seine meisterhafte Erzählkunst und seine Fähigkeit, komplexe psychologische Zustände einfühlsam zu schildern.
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